Meine vier Tage bei der Nationalmannschaft in Mannheim


Endlich kam die lang erwartete Mail des Nationaltrainers, Rein van Eijk, der U19 Nationalmannschaft.
Wegen Corona wurde die U18 zu einer U19 erweitert, damit der 2002er Jahrgang auch eine Chance auf eine Europameisterschaft hat, die letztes Jahr ausfallen musste und im Sommer in Valencia stattfinden wird. In dieser Mail standen die Nominierungen für die kommenden zwei Lehrgänge mit Spielern aus ganz Deutschland.

Aufgrund der momentanen Lage dürfen die meisten Sportler ihren Sport leider nicht ausüben, doch diese Nominierung war das Ticket für mich und 25 weitere Jungs, vier Tage in Mannheim Vollgas zu geben und endlich wieder als große Truppe Hockey spielen zu können.
 
Natürlich war dies nur mit strengen Hygieneplänen möglich, die der DHB mit uns allen schon im Voraus besprochen hatte. Jeder Spieler und jedes Staffmitglied, musste vor seiner Anreise einen PCR-Test machen und das negative Ergebnis zu dem Lehrgang mitbringen.
Tobias Jordan, Trainer im DTV und der Nationalmannschaft, organisierte für uns beide einen Test im Olympiastützpunkt Hannover. Außerdem mussten wir uns mindestens fünf Tage vor Anreise in eine Selbstisolierung begeben, um mit möglichst wenig Risiko in die Trainingstage zu starten.
 
Nun stand dem Lehrgang nichts mehr im Wege, und so reisten Tobi, Niels Hilgers (BTHC), Niklas Tecklenburg (BHC) und ich mit dem Auto als „Team Niedersachsen“ am 18.02. nach Mannheim.
Nach unserer Ankunft durften wir uns noch nicht mit den anderen Spielern vermischen, sondern mussten nochmals einen Corona-Schnelltest machen, und durften erst zu der Gruppe stoßen wenn dieser negativ war.
 
Es war Pflicht für jedes Mitglied der „Bubble“ in der wir uns befanden eine FFP2-Maske zu tragen. Die einzigen Ausnahmen waren selbstverständlich beim Training, beim Essen und auf den Hotelzimmern.
 
Es war ein super Gefühl nach so langer Zeit endlich mal wieder als Mannschaft auf dem Feld zu stehen und bei einem Training mit einer sehr hohen Qualität dabei sein zu dürfen. Nach unserer Ankunft hatten wir eine zweistündige Trainingseinheit, bevor es ins Hotel und zum Abendprogramm überging. Da es der erste Tag war und sich noch nicht jeder kannte, gab es eine Challenge um die Reihenfolge beim Essen, bei welcher wir uns gegenseitig auf die unterhaltsamste Art und Weise vorstellen mussten.
Als „Team Niedersachsen“ schrieben wir übereinander kleine Gedichte und konnten uns vor der Jury gegen Team BaWü, München, Hamburg, Mannheim, Mülheim und Berlin durchsetzen und ergatterten uns den Vorrang am Buffet.
 
Als sich alle besser kannten und das Spielverständnis auf dem Platz immer besser wurde, stieg die Intensität bei jeder Einheit. Am zweiten und dritten Tag konnten wir sogar ein 11 vs 11 Großfeld Spiel machen, bei welchen sich beide male mein Team „Die Unglaublichen“ im Penaltyschießen durchsetzen konnte.
 
Der Lehrgang war meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung und hat gezeigt, dass mit den richtigen Hygienemaßnahmen ein Sport an der frischen Luft selbst mit Spielern aus allen Teilen Deutschlands kein Problem ist, und macht mir Hoffnung, dass wir bald auch wieder den Spielbetrieb in den Vereinen aufnehmen können.
 
Lorenz Fusch